WAS IST OUTPLACEMENT?

DEFINITION

Der Begriff „Outplacement“ oder auch “Newplacement”, was auf Deutsch mit “Außenvermittlung/Neuvermittlung” übersetzt werden kann, bezeichnet den Prozess der professionellen Betreuung und Unterstützung von entlassenen Fach- und Führungskräften aus meist großen oder mittelständischen Unternehmen. Diese meist von externen Outplacement-Beratern durchgeführte Betreuung sichert den Freigestellten Hilfe bei der Jobsuche zu und erleichtert ihnen den Ausstieg aus der derzeitigen Firma. Das heißt, dass viele Unternehmen, die sich im Umbruch befinden und Mitarbeiter entlassen bzw. entschädigen müssen, sich um die Nachbetreuung ihrer Angestellten bemühen und den Einstieg und die Neuorientierung in einen neuen Job begleiten. Im Regelfall wird dieser Outplacement-Service von verschiedenen Consulting-Firmen angeboten, die den Mitarbeitern durch praktischen Rat und psychologischer Betreuung zur Seite stehen. Diese Kosten werden gewöhnlich komplett vom alten Arbeitgeber getragen. Diese Geste der anbietenden Firmen zeugt von einer hohen ethischen Verantwortung den Angestellten gegenüber und kann unter Umständen zur positiven Firmenbewertung beitragen.

Weitere Definitionen anerkannter Quellen lauten wie folgt:

WIKIPEDIA

Outplacement Definition
Die Begriffe Outplacement (engl.) bzw. Außenvermittlung bezeichnen eine von Unternehmen finanzierte Dienstleistung für ausscheidende Mitarbeiter, die als professionelle Hilfe zur beruflichen Neuorientierung angeboten wird, bis hin zum Abschluss eines neuen Vertrages oder einer Existenzgründung.

DUDEN

Outplacement Definition
Outplacement: Substantiv, Neutrum – Entlassung eines Mitarbeiters, einer Mitarbeiterin unter gleichzeitiger Vermittlung an ein anderes Unternehmen oder mit Unterstützung bei der Weiterbildung oder Existenzgründung.

Outplacement selbst kann entweder als Einzelgespräch stattfinden oder auch als Gruppenangebot für mehrere Mitarbeiter gleichzeitig genutzt werden – dem sogenannten Gruppen-Outplacement. Dabei werden verschiedene hilfreiche Themen abgedeckt. Dazu gehören unter anderem eine ausführliche Karriereberatung, Karrierebewertung, das Schreiben von Lebensläufen, Interviewvorbereitungen, das Bilden von Netzwerken, Job-Suche-Fähigkeiten und die individuelle Beratung in Bezug auf die Auswahl des richtigen Jobmarktes. Auch die psychologische Betreuung darf nicht vernachlässigt werden. So haben die Outplacement-Berater ebenfalls die Aufgabe, freigesetztem Personal über die schwierige Zeit nach der Auflösung des Arbeitsverhältnisses hinwegzuhelfen, ihnen zur positiven Grundeinstellung zu verhelfen, motivierend auf die Betroffenen einzuwirken und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Die psychologische Komponente spielt heute aber im Gegensatz zu früher, als der Arbeitsplatzverlust fast einer Ächtung im näheren Umfeld gleichkam, im Vergleich zu anderen Beratungsinhalten eine eher untergeordnete Rolle.

MEHR ZU EINZEL & GRUPPENOUTPLACEMENT

Hintergrund und Entstehung von Outplacement-Angeboten

In den USA gab es bereits nach dem zweiten Weltkrieg Beratungsangebote für Soldaten, die ihnen den Schritt zurück ins Berufsleben erleichtern sollte. Der Begriff Outplacement wurde in der Business-Welt jedoch erst vor etwa 40 Jahren von dem Gründer einer Karriere-Consulting-Firma ins Leben gerufen und hat sich seitdem vor allem in Nordamerika stark durchgesetzt. Dort gab es vor allem in den 80er und 90er Jahren viele Firmen, die Stellen abbauen mussten und dabei mehr und mehr gemerkt haben, dass die Nachbetreuung von Ex-Mitarbeitern sowie die psychologische Betreuung von den bleibenden Angestellten an Wichtigkeit zunimmt. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass der Jobverlust zu einer der stressigsten Erfahrungen im Leben gehört und mit einem Todesfall oder einer Scheidung zu vergleichen ist. Betroffene reagieren in der Regel enttäuscht und wütend ob der unerwarteten und meist unpersönlichen Trennung und das trotz jahrelangem Einsatz und Erfolgen im Job; sie sind orientierungs- und ratlos, wie es im Berufsleben weiter gehen soll. In dieser Phase ist die zielgerichtete fachliche und psychologische Unterstützung viel Wert – auch für den alten Arbeitgeber.

Daher können die entlassenen Mitarbeiter auch eigenmächtig entscheiden, sich von einer Outplacement-Agentur privat beraten zu lassen, falls es von der eigenen Firma nicht aktiv angeboten wird. Der Vorteil ist, dass die Angebote zwar identisch sind, oftmals aber eine Einzelberatung stattfindet und mehr individuelle Zeit mit der Person verbracht wird. Als Selbstzahler ist das Angebot meist individueller auf die Person zugeschnitten und der Jobsuchende kann im besten Fall einen höheren Lerneffekt für sich erzielen, als wenn das gleiche Angebot von der alten Firma im Gruppenformat angeboten wird.

In Deutschland gibt es die ersten Outplacement-Angebote seit Anfang der 80er Jahre, wobei die Outplacement-Beratung erst seit Ende des Jahrzehnts in der Masse der großen und mittelständischen Firmen akzeptiert und nicht mehr nur für das Top-Management angewandt wird. Laut Herbert Mühlenhoff, Vizepräsident des Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) und Mitglied der Fachgruppe Outplacement-Beratung nutzen mittlerweile “zirka 75 Prozent der Top-500-Unternehmen das Outplacement regelmäßig als personalpolitisches Instrument”. Im Vergleich zu den USA, wo das Angebot zum Alltag gehört, ist Outplacement in Deutschland aber bei vielen immer noch unbekannt und noch kein Standard. Bislang gibt es keinerlei Vorgaben der Politik. Anders bei unseren französischen Nachbarn, wo Firmen gesetzlich dazu verpflichtet, Outplacement anzubieten, wenn sie gleichzeitig mehr als 50 Mitarbeiter entlassen.