WIE WIRD MAN OUTPLACEMENT-BERATER? DAS BERUFSBILD

Das Berufsbild des Outplacement-Beraters ist durchwachsen und ist nicht beschränkt auf reine Personalberater. Oftmals finden sich auch ehemalige Manager, Coaches, Trainer, Therapeuten, Pädagogen oder Psychologen in diesem Berufsfeld und können somit auf verschiedenen Ebenen ihre Beratung anbieten. In Deutschland haben sich Outplacement-Berater 1993 im Fachverband Outplacementberatung des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater zusammengeschlossen.

Als Outplacement-Berater werden Sie von Firmen beauftragt, ausscheidende Mitarbeiter zu beraten, ihnen über die Orientierungs- und Ratlosigkeit nach einer Kündigung hinwegzuhelfen und bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle und einer neuen beruflichen Zukunftsperspektive zu unterstützen. In Ihre Überlegungen müssen Sie das Qualifikationsprofil, den beruflichen Werdegang, die persönlichen Wünsche und die geografische Flexibilität des Kunden mit einbeziehen. Weiterhin unterstützen und beraten Sie freigesetzte Fach- und Führungskräfte bei der Bewerbung und dem Auswahlprozess bei potentiell neuen Arbeitgebern.

In der Regel sind Outplacement-Berater direkt in den Personalabteilungen großer Unternehmen angesiedelt oder werden extern dazugekauft von Outplacement-Agenturen oder Personal- und Berufsberatungen. Andere Coaches machen sich als Outplacementberater selbständig oder bieten die Dienstleistung als Teil ihres Beratungspakets an.

Die Jobaussichten sind grundsätzlich gut einzuschätzen, da der Beratungsbedarf in Zeiten der Globalisierung aufgrund der sich verändernden Arbeitswelt und Märkte immer wichtiger wird. Damit einhergehende Umstrukturierungsmaßnahmen, Reorganisationen und Unternehmensfusionen sind die wohl häufigste Ursache für betriebsbedingte Kündigungen. Zudem hat das Modell vom Beschäftigungsverhältnis auf Lebenszeit längst ausgedient und regelmäßige Arbeitsplatzwechsel sind keine Seltenheit mehr. Eine Rolle für den steigende Nachfrage nach Outplacement spielt auch das wachsende soziale Verantwortungsgefühl der Unternehmen den ehemlaigen Mitarbeitern gegenüber.

Wie wird man Outplacement-Berater?

Eine gesonderte Ausbildung oder Studium zum Outplacement-Berater gibt es nicht, wohl aber diverse Coaching- und Karriereberater-Fortbildungen privater Anbieter. Der typische Outplacement-Berater hat BWL, Pädagogik, Sozialwissenschaften oder Psychologie studiert, verfügt über ausgezeichnete analytische Fähigkeiten und blickt auf berufliche Erfahrungen in Personal-, Consulting- oder Coaching-Bereich zurück. Er hat ausreichende Fachkenntnisse über den Arbeitsmarkt, kennt das Vertrags- und Arbeitsrecht aus dem Effeff, verfügt über Kontakte in die verschiedensten Branchen und ist stets auf dem Laufenden über Entwicklungen in den Human Resources. Die meisten Outplacement-Berater blicken auf einige Jahre Arbeitserfahrung zurück und hatten bereits selbst eine Führungsposition inne. Sie kennen also beide Seiten, ihnen wurde vielleicht selbst schon einmal gekündigt und mussten als Chef bereits Mitarbeiter entlassen.

Als Soft Skills müssen Sie ein hohes Maß an Sozial- und Kommunikationskompetenz mitbringen. Sie müssen Empathie mitbringen, die richtigen Worte finden und Taktgefühl beweisen, um den Betroffenen in einer schweren Phase des Lebens zu helfen, sie aufzubauen. Sie müssen gut zuhören können, über ausreichende kommunikative Kompetenzen verfügen und gut mit Menschen umgehen können.

Da es sich beim Outplacement-Berater um keinen Beruf mit fest umrissenen Ausbildungsprofil handelt, können den Interessenten eine entsprechende Schwerpunktsetzung und Praktika während des Studiums sowie Weiterbildungen dem Berufsziel Outplacement-Berater einen großen Schritt näher bringen.

Wer kann Outplacement-Berater werden?

  • Coaches
  • Berufs-, Karriere-, Arbeits- und Personalberater/innen
  • Absolventen eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums
  • Absolventen eines sozialwissenschaftlichen Studiums
  • Absolventen eines Studiums der Betriebspädagogik
  • Absolventen eines Studiums der Pädagogik oder Sozialpädagogik
  • Absolventen eines Studiums der Erwachsenenbildung
  • Absolventen eines Studiums der Psychologie oder Soziologie
  • Absolventen anderer Studiengänge/Ausbildungen mit entsprechender Weiterbildung

Wer sich für den Beruf des Outplacement-Beraters interessiert, sollte sich einmal den Teilstudiengang Betriebspädagogik/Personalentwicklung an der Uni Koblenz-Landau angucken, der mit Lehrinhalten aus Wirtschaft, Pädagogik, Psychologie und Soziologie eine gute Vorbereitung für das Berufsbild bietet. Ein ähnliches Angebot bietet die Otto von Guericke Universität Magdeburg.

Auch ein Studium, das sich mit Inhalten der Erwachsenenbildung auseinandersetzt, ist geeignet. Ein entsprechender Studiengang kann z.B. an der TU Chemnitz besucht werden.

Die Webseite www.studienwahl.de bietet einen Überblick über weitere geeignete Studienfächer, wie oben aufgelistet.