MARKTENTWICKLUNG DER OUTPLACEMENT-BERATUNG IN DEUTSCHLAND

Für die Outplacement-Branche herrscht generell ein positiver Trend. Da die Gründe für die Notwendigkeit einer Outplacement-Beratung sehr vielfältig sind (z.B. Finanzkrise, Branchenkrise, Veränderungsdruck durch Digitalisierung oder berufliche Neuorientierung), holen sich immer mehr Firmen externe Berater mit ins Boot, die eine reibungslose, gütliche und faire Trennung von Arbeitnehmern gewährleisten sollen.

Laut einer Studie des BDU (Bundesverband deutscher Unternehmensberater e.V.) werden ca. 8.000 Kandidaten pro Jahr von einem Outplacement-Berater bei der beruflichen Neuorientierung begleitet und unterstützt, rund Dreiviertel hiervon in Einzeloutplacement-Programmen. Tendenz steigend. Zwischen 2012 bis 2015 ist der Umsatz der Branche jährlich um etwa 4,9% gestiegen. Für 2016 erwartete man eine erhöhte Nachfrage von 4,5% und dieser Trend setzt sich fort. In Personalabteilungen und Betriebsräten wird die Investition in eine professionelle Begleitung bei der beruflichen Neuorientierung immer populärer im Vergleich zur rein monetären Abfindung von Mitarbeitern.

WAS SAGEN STATISTIKEN ÜBER DEN OUTPLACEMENT-TREND?

Jährliche Statistiken verschiedener Outplacement-Anbieter bestätigen den positiven Trend dieser Maßnahme und gewähren diverse Einblicke in die Unternehmen, Mitarbeitertendenzen sowie den Erfolg der Vermittlungsraten. Hier ein paar Statistiken aus dem Jahr 2017 und 2018 im Überblick.

Betroffene Branchen:

Laut der Statistik Von Rundstedt 2018, sind die am häufigsten betroffenen Branchen in der Schweiz die Banken und Versicherungen (32%) sowie die Pharma und Life Science Industrie (27%). Hier kommt es anscheinend, im Vergleich zu anderen Branchen, häufiger zu Entlassungen und dem Einsatz von Outplacement-Angeboten. Die Kennzahlen basieren auf den Informationen von 1450 Klienten aus 182 Unternehmen – gültig für die Schweiz für das Jahr 2018.

Betroffene Funktionen:

Ebenfalls aus dem Von Rundstedt Report geht hervor, dass die meisten Mitarbeiter aus den Bereichen Sales und Marketing (25%) sowie Finanz und Controlling (22%) betroffen sind.

Sales & Marketing 25%
Finanz & Controlling 22%
Stab & Management Support 16%
Forschung & Entwicklung 15%
Informatik & Logistik 11%
Andere 10%

Kündigungsgründe:

Die Kündigungsgründe sind oft vielseitig und natürlich von Branche zu Branche unterschiedlich. Im Von Rundstedt 2018 Report werden für die Schweiz als häufigste Kündigungsgründe Retrukturierung und Mergers & Acquisitions (M&A) genannt. Diese machen mit 46% fast die Hälfte der Kündigungen aus. Danach folgen Personalabbau und Leistungsabweichungen mit jeweils 20%. Weniger oft sind persönliche Gründe der Anlass für Entlassungen, spielen aber doch in 14% der Fälle eine Rolle.

Ebenfalls interessant ist, das häufiger Männer betroffen sind als Frauen. Zumindest in der Schweiz besagt der Von Rundstedt Statistik Report 2018, dass 62% der betroffenen Mitarbeiter Männer waren und „nur“ 38% Frauen. Die meisten (44%) befinden sich in der Alterskategorie 40-50 Jahre. Danach folgen Mitarbeiter über 50 Jahre (34%) und Angestellte zwischen 30 und 40 Jahren (20%). Am wenigsten betroffen sind die jüngeren Mitarbeiter unter 30 mit lediglich 2%.

Trotz alledem bleibt auch die Outplacement-Branche nicht vom Umbruch verschont und Erwartungshaltungen der Kandidaten und Unternehmen steigen. Hier erwartet man nicht nur ein professionelles Coaching der Kandidaten, sondern stellt immer mehr die Ergebnisorientierung in den Vordergrund.

Auch Technologisierung und Digitalisierung gehen nicht spurlos an der Outplacement-Branche vorüber und sorgen für Veränderungen. Hier gilt es sinnvolle IT-gestützte Kommunikationsplattformen zu etablieren, die es den Kandidaten erlauben, Zugang zum gesamten Wissen der Branche und dem Wissen anderer Kandidaten zu erlangen.